Von |Veröffentlicht am: 09.08.2023|Kategorien: Emotionales Essen|Schlagwörter: , , |6,6 Minuten Lesezeit|

Hallo zusammen, ich bin’s! Die Mutter, die ihre Kinder nicht mit Schokolade tröstet. Nein, ich bin keine Herzlose, sondern einfach nur eine bewusste Mutter und WILDFIT®-Coachin, die das Beste für ihre Kinder möchte. Lass mich dir erklären, warum.

In unserer Gesellschaft essen wir oft aus vielen Gründen – und viele davon haben wenig mit tatsächlichem Hunger zu tun. Emotionaler Hunger, beispielsweise, hat nichts mit Nahrungsaufnahme zu tun. Es geht oft um emotionale Schmerzen, die wir mit Essen verbinden und befriedigen wollen. Daher sage ich oft: Schokolade ist kein Trostpflaster!

Gefühle und Essen: Warum wir uns in harten Zeiten an Schokolade festhalten

Trostpflaser

Stell dir vor, du bist ein Kind. Du stolperst, schürfst dein Knie auf, und Tränen schießen in deine Augen. Wer kommt da angerannt, um dich zu trösten? Mama oder Papa natürlich. Und was haben sie oft dabei? Ein kleines Stück Schokolade, das den Schmerz vergessen lässt und die Tränen trocknet. Aber was passiert hier eigentlich genau?

Zucker und seine Wirkung: Süße Versuchung oder Risiko für unsere Gesundheit?

Die kleine Schokolade, die wir unseren Kindern geben, hat eine stärkere Wirkung, als wir oft annehmen. Zucker kann uns süchtig machen, unseren Hunger steigern und langfristig unsere Gesundheit beeinflussen. Es kann zu Übergewicht, Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen führen. Aber vor allem kann es eine Verbindung zwischen unseren Emotionen und unserem Essverhalten schaffen, die wir als emotionales Essen kennen.

Emotionales Essen und wie wir damit umgehen können

Emotionales Essen ist tückisch. Es lenkt uns nur kurz von unserem emotionalen Schmerz ab, bevor er zurückkehrt – oft sogar verstärkt, weil wir unserem Körper gerade etwas Ungesundes zugeführt haben und der Teufelskreis beginnt wieder von vorn.

Emotionales Essen

Hier spielt die körperliche Reaktion auf den Konsum von Nahrung eine entscheidende Rolle. Der Verzehr von zuckerhaltigen oder fettreichen Lebensmitteln löst die Ausschüttung von Dopamin aus, einem Neurotransmitter, der uns ein Gefühl des Wohlbefindens vermittelt. Dieses vorübergehende Hoch belohnt unser Gehirn und trainiert es, das Verhalten zu wiederholen, um erneut das Wohlgefühl zu erlangen. So lernt unser Körper, dass er in Zeiten von emotionaler Belastung nach stimmungsaufhellendem Essen verlangen kann, um (kurzfristige) Linderung zu finden.

Manchmal trifft aber auch genau das Gegenteil zu. Wir sind in Feierlaune und gerade dann spielt Essen eine besondere Rolle. Ob es der Geburtstagskuchen ist, das traditionelle Weihnachtsessen oder der Sekt zum Anstoßen auf einen Erfolg – die Verbindung von Essen und Feiern ist tief in uns verankert. Diese positive Assoziation von Essen und Feiern kann dazu führen, dass wir auch in glücklichen Momenten zu Nahrung greifen, nicht weil wir physisch hungrig sind, sondern weil wir die Freude des Augenblicks durch das Essen noch intensivieren möchten. Diese Form des emotionalen Hungers ist genauso real und herausfordernd wie der, der durch Schmerz oder Traurigkeit ausgelöst wird. Es ist wichtig, sich dieser Dynamik bewusst zu sein, um ein gesundes Verhältnis zu Essen zu bewahren und den wahren Bedarf unseres Körpers zu erkennen.

Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, um den Zyklus des emotionalen Essens zu durchbrechen. Indem wir uns bewusst machen, dass wir nicht wirklich hungrig sind, sondern lediglich versuchen, unsere Gefühle durch Essen zu kontrollieren, können wir beginnen, gesündere Wege zur Bewältigung unserer Emotionen zu finden.

Aber wie können wir uns und unsere Kinder vor den Gefahren des emotionalen Essens schützen?

Der erste Schritt beginnt mit Bewusstsein und Achtsamkeit. Es geht nicht darum, Schokolade komplett zu verbieten, sondern darum, einen gesunden und bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu fördern. Im Rahmen der WILDFIT® 90-Tage-Challenge beschäftigen wir uns intensiv mit solchen Fragen.

Emotionen annehmen: So können wir unsere Kinder ohne Essen trösten

Kind trösten

Jede emotionale Erfahrung ist eine Lernerfahrung für unsere Kinder, und es ist wichtig, dass wir ihnen helfen, diese Emotionen auf gesunde Weise zu verarbeiten, anstatt sie mit Essen zu unterdrücken. Wenn dein Kind das nächste Mal stolpert und weint, nimm es in den Arm. Benenne das Gefühl, das es gerade erlebt: „Du bist traurig, weil du hingefallen bist und das tut weh.“ Zeige Verständnis und gib ihm die Sicherheit, dass es okay ist, traurig oder verletzt zu sein. Denk daran, es ist nicht das Ziel, dein Kind so schnell wie möglich zu beruhigen, damit euer Tag wieder weitergehen kann ;-)

Gemeinsam könnt ihr dann das Gefühl anschauen und akzeptieren, statt es zu vermeiden oder zu unterdrücken. Kinder sind überraschend anpassungsfähig und lernen schnell, dass es okay ist, negative Gefühle zu haben und sie zu akzeptieren. Sie lernen auch, dass Gefühle kommen und gehen und dass es möglich ist, sich auch nach einem Sturz oder einer Enttäuschung wieder besser zu fühlen.

Manchmal kann es helfen, eine kleine Ablenkung anzubieten – aber nicht in Form von Essen. Vielleicht ein Spiel, ein Lied, ein Spaziergang oder einfach nur ein Moment der Stille, um zu atmen und sich zu beruhigen. Im Laufe der Zeit werden sie lernen, dass sie negative Emotionen bewältigen können, ohne auf Essen zurückgreifen zu müssen.

Diese Techniken zur Emotionsregulation sind wichtig für die Entwicklung unserer Kinder und können auch dabei helfen, Muster des emotionalen Essens zu durchbrechen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.

Emotionales Essen durchbrechen: Wie wir als Erwachsene die in der Kindheit gelernten Muster erkennen

Selbstliebe

Zuerst haben wir uns damit beschäftigt, wie wir unseren Kindern helfen können. Die Arbeit an emotionalen Mustern, die zu ungesundem Essverhalten führen, ist aber nicht nur für unsere Kinder, sondern auch für uns selbst von Bedeutung. Die Verbindung zwischen Emotionen und Essen haben viele von uns jedoch schon in unserer eigenen Kindheit gelernt. Es geht dabei darum, echte, alltagstaugliche Strategien zu finden, wenn wir aus diesem Teufelskreis ausbrechen wollen.

Mehr als Schokolade: Dein Weg zu einem bewussteren Umgang mit Emotionen

Schokolade und andere „Trostessen“ sollten nicht unsere erste Wahl sein, wenn wir uns emotional angespannt fühlen. Stattdessen ist es entscheidend, den tieferen Zusammenhang zwischen unseren Gefühlen und unserem Essverhalten zu erforschen. Wir können beispielsweise zehn Alternativen aufschreiben, wie wir mit bestimmten Gefühlen umgehen können, bevor wir zum Essen greifen. Indem wir uns bewusst mit unseren Emotionen auseinandersetzen und Strategien im Voraus planen, entmachten wir die emotionalen Hungersnöte und finden gesündere Wege, um mit unseren Gefühlen umzugehen.

Es ist eine Herausforderung, ja, aber eine, die es wert ist, angegangen zu werden. Mit bewussten Entscheidungen, kleinen Schritten und vielleicht auch mit Unterstützung, wie sie beispielsweise im Rahmen der WILDFIT® 90-Tage-Challenge geboten wird, können wir einen gesunden Umgang mit Emotionen und Essen finden.

Natürlich ist es in Ordnung, sich hin und wieder mit einem Lieblingsessen zu verwöhnen. Aber es ist wichtig, den Unterschied zwischen echtem Hunger und dem Verlangen nach emotionalem Trost durch Essen zu erkennen.

Wie gehst du mit emotionalem Essen um? Mit welchem Essen tröstest du dich, wenn du dich niedergeschlagen fühlst, oder wie feierst du besondere Momente? Teile deine Erfahrungen und Gedanken mit uns und werde Teil der Diskussion. Deine Erkenntnisse könnten anderen helfen, gesündere Wege im Umgang mit ihren Emotionen zu finden. Ich freue mich auf deine Kommentare!

Quellenangaben:
„Emotionales Essen“, unter https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/emotionales-essen-das-essen-aus-gefuehlen-heraus/
„Emotional eating and obesity in adults: the role of depression, sleep and genes“, unter https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32213213/
„ADHS durch zu viel Zucker?“, unter https://www.neurolifebalance.de/blog/posts/Zucker-und-adhs.php

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